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Die Kombination aus weniger Arbeitsgelegenheiten (AGH) des Jobcenters, dem Wegfall von Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und Kürzungen bei Sprachkursen des BAMF führt zu drastischen Finanzierungslücken in der Beschäftigungsförderung in Bremen. Die Auswirkungen auf die Arbeitsmarktintegration von Frauen, insbesondere von Alleinerziehenden und Frauen mit Migrationshintergrund, sind alarmierend.
Vertreterinnen betroffener Träger berichteten am 21. Januar 2025 über die dramatischen Folgen dieser Einschnitte.
Claudia Schlosser, Geschäftsführerin des Mütterzentrums Osterholz-Tenever e.V., betont: „Wir leisten mit unseren Angeboten wie Sprachkursen mit Kinderbetreuung, Beratungsangeboten sowie Frauengruppen nicht nur einen Beitrag für den Einstieg der Frauen in den Arbeitsmarkt, sondern generell für die Integration von Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund. Das sind zwei Seiten einer Medaille, die eng miteinander verwoben sind. Beides ist zudem wichtig für eine gute Sozialstruktur in den Quartieren. Sprachkurse mussten wir bereits einstellen, der Fortbestand von niedrigschwelligen Beratungen sowie Qualifizierungsangeboten ist gefährdet.“
Rosi Leinfelder, Geschäftsführung des Paritätischen Bildungswerkes (PBW) kritisierte, dass wichtige Programme zur Qualifizierung von Erzieherinnen nicht mehr finanziert werden.
Die Geschäftsführerin der Frauen Arbeits Welten gGmbH, Doris Salziger, erläuterte, dass 54 Prozent der Mittel wegfallen, was die Unterstützung von jährlich 600 Frauen stark einschränken wird.
Monica Kotte, Projektleitung der Zentralen Frauenberatungsstelle „Zukunft im Beruf“ (ZIBnet) beim Arbeitsförderungs-Zentrum im Lande Bremen GmbH (afz) wies darauf hin, dass in Bremerhaven viele Frauen auf niedrigschwellige Unterstützungsangebote angewiesen sind, die nun ebenfalls gefährdet sind.
Angesichts dieser Entwicklungen fordert die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm dringende politische Maßnahmen, um die finanziellen Lücken zu schließen und eine langfristige arbeitsmarktpolitische Strategie zu entwickeln. Die Reduzierung von Beschäftigungs- und Qualifizierungsangeboten gefährdet nicht nur die Integration in ein existenzsicherndes Berufsleben, sondern beeinträchtigt auch die soziale Infrastruktur in den Stadtteilen.